Donnerstag, 26. März 2015

Abschied

Es wachse in dir der Mut,
dich einzulassen
auf dieses Leben
mit all seinen Widersprüchen,
mit all seiner Unvollkommenheit,
dass du beides vermagst:
kämpfen und geschehen lassen,
ausharren und aufbrechen,
nehmen und entbehren.

Es wachse in dir der Mut,
dich liebevoll wahrzunehmen,
dich einzulassen
auf andere Menschen
und ihnen teilzugeben
an dem, was du bist und hast.

Sei gesegnet, du,
und mit dir die Menschen, 
die zu dir gehören,
dass ihr
inmitten dieser unbegreiflichen Welt
den Reichtum des Lebens erfahrt.

(Antje Sabine Naegeli)


Mit diesen Worten des Lebens, großer Demut und Dankbarkeit, möchte ich mich, stellvertretend für meine Liebe Frau Iwana, verabschieden und dieses letzte Kapitel verfassen, um den Blog zu beenden.

Iwana durfte am Nachmittag, des 25. März 2015, wenige Tage nach ihrem 40. Geburtstag, den irdischen Weg schmerzfrei beenden um fortan in unseren Herzen weiter zu leben.

Eltern, Sohn, Ehemann sowie viele Freunde und Begleiter bedanken sich für die große Anteilnahme an diesem Blog, Iwanas Beiträge, sowie der gegenseitigen Unterstützung, die auf eine so facettenreiche und einzigartige Weise hat stattfinden dürfen.


Mittwoch, 18. März 2015

Leben im Hospiz 1

Hallo zusammen.
Zum Glück bin ich in einem schönen Hospiz gelandet. Eigentlich dachte ich, dass ich innerhalb von zwei Wochen das mit dem sterben hinkriege, da ich ja kaum mehr trinke und esse, kommt ja immer wieder alles hoch... Sobald ich etwas esse, wird mir übel und ich muss es wieder erbrechen. Beim Trinken ist es ähnlich, es gehen nur kleine Mengen, etwas mehr, und es kommt wieder hoch...
Also bin ich vorwiegend mit der Spucktüte unterwegs, Schmerzen häufen sich jetzt auch, vor allem vom ewigen Liegen, auch Kopfschmerzen...
Gegen die Übelkeit bekomme ich Nozinan und Haldol. Gegen die Schmerzen Novalgin, auf Verlangen.
Eigentlich ist mein Leben nun ein Häufchen Elend und ich bete um baldige Erlösung, wobei der Arzt mir hier beim Eintritt gesagt hat, ich sei noch viel zu fit um zu sterben. Ich jedoch hatte das Gefühl ohne Essen und Trinken sei es eine Sache von wenigen Tagen... Aber wie so oft, kommt es anders als ich denke... und so wie es aussieht, kann man den Tod noch weniger planen, als das Leben.

Am Tag muss ich schauen, dass ich wach bleibe, obwohl ich todmüde bin, und in der Nacht versuche ich zu schlafen, obwohl ich dann wach bin, eine verrückte Welt, alles irgendwie verdreht...

Mein Umfeld wird mir, auch hierbei, helfen zu schreiben, sprechen geht im Moment noch recht gut, also werdet ihr vermutlich noch weiteres von mir lesen. Bis zum nächsten Eintrag, liebe Grüße Iwana

Blick aus meinem Zimmer

Donnerstag, 5. März 2015

Hospiz Eintritt

Alle werden es anhand des Titels schon wissen. Mein Peri dural Blasen Katheter hat in der Nacht große Entlastung gebracht.am Tag ist schon sitzen im Rollstuhl extrem anstrengend und verbunden mit diffusen Schmerzen. Die in der Nacht zunehmen. Lage Veränderungen aus eigener Kraft im liegen sind kaum mehr möglich der Körper hat massiv abgebaut!, Mein Hirn wird auch voll attackiert, ales verschwindetMerkfahigkekeit geht gegen Null habe das Gefühl immer mehr Nebel zieht auf.
Habe mich jetzt entschieden ins Hospiz zu gehen... Sie rufen an sobald ein Platz frei ist...

Freitag, 13. Februar 2015

Joggen mit Elektro Rollstuhl

Heute war unsere erste Jogging Fahrt!
4 Grad zum Joggen für meinen Mann Ideal...für mich im Rollstuhl zum bibbern unangenehm... Immerhin merkt man bei Kies Natur Wegen nicht mehr dass man schlottert da eh alles schüttelt. Mein jetziges Übergangs mobil hat 10Km/h und mein Mann konnte locker davon ziehen. An einer Stelle musste ich mich zusammen reißen damit ich vor Schmunzeln nicht aus dem Stuhl kippte, ich fuhr auf dem Weg und er hüpfte wie ein junges Karnickel durch die Wiese, wich den Maulwurfshügeln aus in seinem leuchtend hellgrün schwarzen Sport Anzug mit gelben Zehen Barfuß Schuhen! Ein köstliches Bild! Im Zick Zack hin und her... Es sah so kindlich und frei aus dass es mein Herz erfreute nach den letzten Tagen wo wir wieder mal auf Grenzgang waren... Ich habe ein neues Medikament bekommen, dass mir helfen sollte wieder mal störungsfrei durchzuschlagen. Dies funktionierte auch, nach der 4. Einnahme bekam ich dann so grässliche Kopfschmerzen die einfach nicht mehr weg gingen und mich sehr an Hirndruck erinnerten... Übel war es mir konstant, ich bekam es mit der Angst zu tun, war es jetzt schon so weit? Was tun? Mein Mann hatte gerade an diesen Tagen viel los und war auch mit seinen Kräften am Ende...Ist es das Ende? Muss ich ins Hospiz?
Zum Glück hatten wir noch unseren kompetenten Palliativ Arzt und der konnte mir etwas starkes gegen die Schmerzen verordnen. Entlastend war auch, die Halbwertszeit des Medikamente zu wissen, so dass ich mir immer wieder über den Kopf sagte es könnte auch noch von diesem Medi sein...
Aber psychisch wirbelt es so viel auf, einfach grausam...
Da tut ein unbeschwertes Kaninchen im Feld, dass genau so aussieht wie der Mann mit dem ich das Bett Teile doch richtig gut!

Und die letzten Tage ging es morgens schon los und jetzt ist 16 Uhr und außer Ūbelkeit ist noch nichts in Sicht! So soll es bitte bleiben, damit wir in ein paar Tagen wieder aufatmen können!
Grüße euch Iwana

Freitag, 6. Februar 2015

Wenn der Elelktrorollstuhl stehen bleibt...

Ich musste heute zur Ärztin und da dies nur einen Kilometer entfernt ist, nahmen wir den Elektro Rollstuhl und fuhren gegen die Bise quer im Gesicht den Hang hoch. Der ausgeliehene bis meiner kommt ist ein Heck-betriebener, erwies sich als etwas schwierig im Lift zu wenden und auch bei der Ärztin überhaupt ins enge Behandlungs Zimmer zu kommen, war eine Herausforderung. Dann schnell wieder ab nach Hause, was dann gründlich in die Hosen ging! Ganz sanft fuhr ich über eine Straße und dann nahm ich langsam eine abgesenkte Bordsteinkante und dann ging gar nichts mehr, außer dass die Bise mir gnadenlos ins rechte Ohr blies. Mein Mann meinte er habe einge Idee entkoppelte den Motor und wollte mich den Hang runter rollen. Ich bekam Akten Flucht-Instinkt während mein linkes Bein gelähmt nicht das mache was mein Hirn ihm sagte nämlich aufstehen, schnell aus diesem Ding raus, das ist unser Tod mit dem Gefährt ungebremst diesen Hang da runter. Ich wusste zu gut wie es war, da ich dort jeweils die Einkäufe in meinem Einkaufswagen runter bremsen musste und das waren wohl so 50 Kilo und nicht wie jetzt das 4 Fache da dieser Stuhl so extrem schwer ist und ich auch noch mit 60 darauf sitze... Ein Fehltritt und ich wäre ins Juhe gefahren mit einem Mega Speed, dies wollte ich nicht riskieren... Dann kam mir die rettende Idee ganz in der Nähe wohnte eine gute Freundin und es war flach zu ihr! Gesagt getan sie würde gnadenlos überfallen und rettete mich vor dem erfrieren bis der Rollstuhl techniker da war, zum Glück ist Toni so lieb und nimmt sich den Notfällen an.
Mein Mann düste dann nach Hause joggen gut durchtrainiert und kam mich mit dem Auto abholen(so lieb... Habe ihm die Schreck Sekunde mit runterschieben gerade wieder verziehen!)
Jetzt habe ich wieder nur Lilo und bin meinem Mann ganz ausgeliefert ;) Aber immerhin hat sie Bremsen das hat ein Elektro Rollstuhl einfach nicht, da gibt's nur viel oder wenig Gas...

Sonntag, 1. Februar 2015

Lilo

So jetzt kann ich euch Lilo vorstellen, mein eigener Hand Rollstuhl der heute zum ersten mal zum Einsatz kam, wir waren als Familie beim Bowling und das geht,wohl als eine der wenigen Sportarten als Helmiplegikerin auch aus dem Rollstuhl Raus... Ich werde noch viel üben müssen, heute ging es ums probieren ob es überhaupt geht... Maximale Punkte waren bei mir 6 aufs Mal. Wie gesagt ging es,eher um Timing wann die Kugel loslassen damit sie nicht auf der Bahn aufknallt! Ich muss mich dafür recht weit rauslehnen, damit ich mit der gesunden rechten Hand die Bowling Kugel so schwingen kann dass sie Lilo nicht zu nahe kommt...die Rückenschale hinten am Rücken ist perfekt, sie hält mich aufrecht, durch Verlust des Lagesinnes wandert sonst mein Oberkörper immer nach rechts und ich sitze dann schief. Deshalb bekam mein Rollstuhl eine spezielle Rückenschale und links die Armlehne für meinen Arm ist auch eine Spezial Anfertigung, die mir aber noch nicht passt, da sie mich mehr behindert beim ein und aussteigen und auch beim verladen Hindernisse aufstellt... Aber wir sind noch in der kennen lern Phase... Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Lilo zu meiner Freundin wird. Sie hat hinten eine fiese Bremse die nur der Fahrer sprich mein Mann betätigen kann! Er fährt dann irgendwohin, bestätigt diese und läuft davon will er ja nur kurz etwas besorgen... Einmal hatte ich eine Wand vor der Nase! Ich rauchte förmlich als er wiederkam... Ich weiß ja das sind So Anfänger Fehler... Aber ich hasse dies ausgeliefert sein! Andererseits wenn ich Bremse und er kommt und losdüsen will, dann geht das nicht! Also Lilo hat rechtes Konflikt Potential! Vielleicht hat sie deshalb einen weiblichen Namen, wenn es schlimmer wird muss ich sie umtaufen in Zickliese! 

Samstag, 24. Januar 2015

Hospiz ansehen

Nachdem wir vor einem Jahr schon einmal ein Hospiz angeschaut haben und ich mir nicht vorstellen konnte da hinzugehen, machten wir gestern einen 2. Anlauf bei einem anderen Hospiz. Was mich gefreut hat, jedes Zimmer hat ein eigenes Klo und Dusche. Das war beim letzten nicht der Fall. Es ist auch Rollstuhlgängig und sie sind dort in vielem sehr flexibel. Entschuldigt hat sie sich quasi, dass sie auch mal lachen, ist ein Teil ihrer Philosophie das Haus mit Leben füllen eigentlich bis zum Schluss. So kann man auch solange es der Zustand erlaubt im Cafe im Speisesaal essen, auch mit den Angehörigen. Um Viele Punkte die sie wohl unbewusst erwähnt hat, war ich so froh! Auch Kinder sind sehr erwünscht und nicht nur geduldet wenn Sie ruhig sind wie am anderen Ort... Die Atmosphäre war richtig gut. Den Kuchen für Sohnemann gab es danach auch! Er hat sich am meisten gefreut, dass sie einen Therapie Hund haben der einmal die Woche kommt...
Jetzt haben wir dann das ganze Setting zusammen, immer mit dem Ziel so lange es geht für mich oder meinen Mann, dass ich zu Hause bleibe. Ich habe ein Notfallort bei Unfällen wie z. Beispiel stürzen was bei mir am wahrscheinlichsten ist, und von dort könnte ich wenn es geht wieder nach Hause und dann wenn es hier nicht mehr geht kommt das Hospiz. Es hat etwas beruhigendes wenn man alle zuständigen schon kennt und weiß was wann zu tun ist... Denke auch Vorwahlen an meinen Mann der ja so viel tragen muss und somit hoffe ich auch innerlichen Stress abbauen kann. Den geklärte Dinge können Sicherheit vermitteln...